Zu wenig LithiumEin beliebtes Argument ist zuwenig Lithium. Solche FUD (Fear Uncertain Doubt - Furcht Unsicherheit Zweifel) Berichte verschweigen aber die Fakten.
Die beste Quelle ist USGS.gov United States Geological Survey. Da gibt es nicht nur den heutigen Stand der Kenntnisse über die Lithiumreserven, sondern auch die historische Entwicklung seit 1996. Während im Bericht von 2018 53 Millionen Tonnen als "World Resources" aufgeführt werden, waren es im ersten Bericht von 1996 erst 12 Millionen Tonnen.
Während Blei der dominierende Gewichtsfaktor bei einem Bleiakku ist, spielt Lithium kaum eine Rolle beim Gesamtgewicht des Lithiumakkus. Da nur 86 g pro kWh Kapazität benötigt werden, reichen diese 53 Millionen Tonnen für 77 kWh Akkus für jeden von 8 Milliarden Menschen aus.
In diesen "World Resources" werden nur die Mengen genannt, die heute als Förderwürdig gelten. Beim Öl galten zum Beispiel 1950 Tiefseevorkommen, Ölsand, Ölschiefer und Fracking als nicht förderwürdig, weil viel zu teuer. Die Zeiten haben sich geändert, die Ölpreise haben sich geändert und heute kommt das meiste Öl aus Quellen, die 1950 als nicht förderwürdig galten. Beim Lithium geht dies sogar weit über eine vertausendfachung hinaus: Aus 53 Millionen Tonnen werden 240.000 Millionen Tonnen, wenn man das Lithium im Meerwasser berücksichtigt. Es benötigt 2,5 kWh Strom um 1 g Lithium aus Meerwasser zu gewinnen. Der 100 kWh Akku von einem Tesla S oder X benötigt 8600 g Lithium. 21500 kWh allein um das Lithium aus Meerwasser zu gewinnen. Ist das schlimm? Nein!
Vor der industriellen Revolution konnte man Eisen nur mit Holzkohle herstellen. Zitat Wikipedia Artikel Holzkohle: Anfang des 18. Jahrhunderts waren die Wälder insbesondere in Großbritannien durch den zunehmenden Verbrauch von Holzkohle (und durch die anderen Verwendungen wie Schiffbau, Bauholz, Pfahlfundamente, Kanalbau etc.) so weit ausgebeutet worden, dass sich die Knappheit an Holzkohle in der Eisenproduktion zu einem ernsten nationalen Problem entwickelte. Also ist dies eine rein rhetorische Frage. Solange man Eisen nur mit Holzkohle herstellen konnte, in einer Zeit wo die Wälder knapp wurden, war es sinnlos an eine Dampflok zu denken. Erst die Nutzung der Steinkohe in der Eisenproduktion ermöglichte die Entwicklung der Dampflok. Diese schwedische Studie wie viel Kohlendioxid bei der Produktion eines Lithiumakkus entsteht ist genauso sinnlos wie eine Studie "Wie viele Wälder müssen für eine Dampfock gefällt werden". Holzkohle war eine sehr limitierte Energiequelle für die Eisenproduktion. Strom aus Kohle ist eine sehr limitierte Energiequelle für die Stromproduktion. Es ist sinnlos Dampflocks in abgeholzte Wälder umzurechnen. Es ist sinnlos den Strombedarf eine fortschrittlichen Zivilisation in Kohlendioxid bei der Stromerzeugung aus Kohle umzurechnen.
Herbst 2017 ging in Saudi Arabien eine Auktion für Solarstromverträge mit dem Niedestgebot von US$ 0,0179 pro kWh zu Ende. Das sind beim heutigen Wechselkurs 1,46 EURO-Cent pro kWh. Selbst wenn die 53 Millionen Tonnen Lithium Resources nicht ausreichen und wir das Lithium aus Meerwasser gewinnen müssen, sollen uns 314 EUR Stromkosten für die Lithiumgewinnung bei einem Elektroauto mit 100 kWh Akku wirklich aufregen? Natürlich gibt es auch Studien, wie viel Kohlendioxid enstehen würde, wenn man Photovoltaik mit Strom aus Kohle herstellen würde. Das passiert zwar heute noch, aber die Entwicklung verläuft anders. Billiger Solarstrom wird die Produktion von Photovoltaik noch billiger machen. |