2017: EU will ab 2020 Verbrauchsmessung im AutoFür den Insider ist es die Abwehr eines Großbetrugs für den uninfnormierten Bürger der totale Überwachungsstaat. Hintergründe zur geplanten Verbrauchsmessung.
NEFZ steht für neuer europäischer Fahrzyklus und steht für die derzeit in der EU gültige Messnorm für PKW. Im Vergleich treten Opel Ampera, Dacia Lodgy und BMW 7er Plug-in Hybrid an.
In der Zeit, als der Opel Ampera entworfen wurde, gab es den Traum vom Plug-in Hybrid, 100 km Reichweite elektrisch, den Rest mit dem Verbrennungsmotor, 80% elektrisch 20% Benzin. Der Opel Ampera kam diesen Traum recht nahe. Etwa 70% elektrisch, 30% Benzin.
Der Opel Ampera repräsentiert den gut informierten Plug-in Hybrid Käufer, das Auto wurde passend zum Fahrprofil gekauft. Seit Jahrzehnten gibt es ja in jeder Autofachzeitschrift die Frage Benzin oder Diesel. Das läuft sich meist auf bis soviel km pro Jahr Benzin, ab soviel km pro Jahr Diesel hinaus. Beim Plug-in Hybrid kommt es aber auch noch auf die Verteilung der Strecken an. So können 2 Fahrer mit jeweils 30.000 km pro Jahr völlig unterschiedliche Ergebnisse haben. Fahrer A ist Langstreckenpendler. Zuhause aufladen, 50 km zur Firma, in der Firma aufladen, 50 km nach Hause. Das geht 100% elektrisch. Nur für lange Wochenendausflüge und die Urlaubsfahrt arbeitet noch der Benzinmotor. Das ist der ideale Plug-in Hybrid Kunde. Fahrer B ist Fachjournalist. Genfer Autosalon, Hannover Industriemesse, IAA Frankfurt, Forum Neue Energiewelt Berlin. Wenn von Salzburg nach Hannover nur die ersten 80 km mit Strom gefahren werden, dann sind es 10% Strom, 90% Benzin. Der ungünstigst denkbare Plug-in Hybrid Kunde. Mit einem Opel Ampera wäre ich vermutlich auf 30% Strom, 70% Benzin gekommen. Aber selbst beim Opel Ampera sehen wir, dass die Normverbrauchsformel für Plug-in Hybrid sehr manipulativ ist: 72% zwischen Norm und Praxis.
2015 erlebte ich auf der IAA Frankfurt die totale Beratungsverweigerung. "Auf dem Schild steht der Verbrauch". So wurde der BMW 7er Plug-in Hybrid auch und ich vermute sogar hauptsächlich an die denkbar ungünstigsten Plug-in Hybrid Kunden verkauft: Geschäftsleute die ständig lange Strecken fahren. Die Werte auf Spritmonitor.de lassen 30% Strom, 70% Benzin vermuten. 301% Abweichung zwischen Norm und Praxis ist absolut Rekordverdächtig.
Hätte BMW den 7er Plug-in Hybrid nach ausführlichen Beratungsgesprächen und der Ermittlung des Fahrprofils nur an Mittelstreckenpendler verkauft, für Langstreckenpendler ist die elektrische Reichweite zu kurz, würden jetzt statt 8,82 wohl nur 4 bis 5 Liter bei Spritmonitor.de aufscheinen. Man könnte sich jetzt unheimlich komplizierte Bestimmungen für den Normverbrauch ausdenken. So kompliziert, dass ein Verbrauchsmesser in jedem Auto im Vergleich dazu eine sehr einfache Lösung ist. So wird auch das unterschiedliche Fahrverhalten der Kunden mit einbezogen. Wer einen Dacia kauft wird in seinem Fahrverhalten näher am NEFZ sein, als jemand der wegen dem Slogan "Freude am Fahren" bei BMW ein 300 PS Auto kauft.
Mit dem derzeitigen Normverbrauchsverfahren kann man mit Plug-in Hybrids die von der EU vorgegebenen Flottennormen jederzeit am Papier einhalten. Ein Versuch diese neue Norm abzuwehren muss daher als Beihilfe zum Betrug gewertet werden. Besonders die deutsche Regierung muss vor einer solchen Beihilfe zum Betrug dringend gewarnt werden. |