Schatzgräber unter panamaischer FlaggeSorbenvertreter, wie Jan Nuk, fordern jetzt einen halbwegs angemessenen Ausgleich für aus der Lausitz abgeführte Milliardenwerte und müssen deswegen auch ausstehende Grundrechteerkämpfen. In der Sorbenheimat wurden Edelmetalle im mehrstelligen Milliardenwert entdeckt, so auch über 2,7 Millionen Tonnen Kupfer und andere Edelmetalle wie Gold, Platin, Silber und Zink. Schon für eine einzige Tonne Kupfer lassen sich Weltmarktpreise von bis zu 10.000 Euro erzielen. Als Tochter der panamaischen Minera S.A. wirbt die KSL Kupferschiefer GmbH um Schürfrechte in der Lausitz. Doch noch dominiert dort das Matrjoschka Prinzip. Denn die KSL GmbH ist nur eine Tochter der unter panamaischer Flagge schürfenden Minera S.A.; die wiederum nur eine Tochter der kanadischen Inmet Mining Firma ist. Inmet Mining steht pikanter Weise unter Leitung eines Aachener Geologen, dem CEO Jochen Tilk. Eine dubios vernetzte Welt. Mehr Bürgerbeteiligung müsste hier erstmal für etwas Vertragstransparenz sorgen.
Ein Happy End wird die euphorische Schatzsuche ohnehin nur finden, wenn neben Arbeitsplätzen auch satte Gewinne in die Region fließen; so Investitionen in Bildung, in Lausitzer Hochschulen oder die sorbisch-deutsche WITAJ Sprachinitiative. Hier setzt auch der dynamische Nuk Nachfolger David Statnik den Hebel an: "Wenn Schürfrechte an Konzerne für Kohle, Kupfer, Gold oder Platin vergeben werden, müsste man wie im Ruhrgebiet auch in der Lausitz einen Obolus für jede Tonne geförderter Bodenschätze aus Steuereinnahmen entrichten." Damit ließen sich dann Infrastrukturen, Berufsschulen und Universitäten finanzieren, in denen zwei- und mehrsprachige Angestellte Arbeit finden und zukunftsträchtige Branchen aufbauen. Statnik ist erst 27 Jahre und in einer sorbischen Familie aufgewachsen. Weniger belastet von historischem Gepäck, schwebt dem designierten Domowina Chef auch ein entspannteres Miteinander zwischen Sorben und Deutschen vor. |