Märchen von sauberer CCS-KohleWegen ihres niedrigen Wirkungsgrads sind Braunkohlekraftwerke extrem klimafeindlich. Keine Industrie befeuert so den Klimawandel. Die sich über hunderte Quadratkilometer ins fruchtbare Land fressenden Braunkohlekrater sind die tiefgreifendste Umwälzung der Erdoberfläche seit der letzten Eiszeit vor 130.000 Jahren. "Carbon Capture & Storage" ist nun das aufgeblasene Zauberwort von Kohlestromern wie Vattenfall oder RWE. Ziel der CCS-Technik soll die Verringerung von CO2-Emissionen durch ein Abscheideverfahren mit unterirdischer Lagerung sein.
Laut Bundesanstalt für Geowissenschaften soll es in Deutschland gar 408 Standorte geben, die geologisch als CO2-Endlager geeignet seien. "Es ist keine zukunftsfähige Strategie für Brandenburg, die Kohleverstromung durch den schwedischen Energiekonzern Vattenfall gegen die Menschen im Land mittels CO2-Verpressung künstlich am Leben zu erhalten", warnt Sabine Niels, die grüne Abgeordnete des von der CO2-Verpressung betroffenen Lausitzer Landkreises Oder-Spree.
CCS ist eher ein Instrument, Investitionen in regenerative Energien zu blockieren und so oligarchische Strukturen zu zementieren. In Sachsen wurde eine CCS-Landtagsanhörung kürzlich zum Offenbarungseid. Der dort als Sachverständiger geladene Vattenfall-Vorstand Hubertus Altmann gestand, dass die CCS-Technologie erst Mitte des nächsten Jahrzehnts großtechnisch verfügbar sein könne. Zudem wurde bestätigt, dass es nicht einmal Nachrüstungspläne für die bestehenden sächsischen Braunkohlekraftwerke gäbe. |