Historischer Exkurs: Reform oder Revolution

Für die historisch Interessierten gibt es eine aufschlußreiche Parallele vor hundert Jahren. Damals tobte ein erbitterter Streit zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten, d. h. zwischen Revolutionären und Reformisten: letztere wurden geschmäht, weil sie nicht das kapitalistische System insgesamt abschaffen wollten, sondern nur den "Arzt am Krankenbett des Kapitalismus" spielen.

  Verbesserung als Leidensverlängerung


Jede Verbesserung der Lage der arbeitenden Klasse würde nur das Leiden verlängern und die Arbeiterklasse um ihre Befreiung bringen. Die Geschichte hat ihr Urteil darüber gesprochen – wenn auch nicht alle daraus gelernt haben. Auch Heute noch – wieder - wollen einige lieber den Kapitalismus abschaffen als Arbeitsplätze schaffen und damit den Arbeitslosen helfen. Das Problem ist der Kapitalismus, nicht die Arbeitslosigkeit. Deshalb muss der Kapitalismus abgeschafft werden, nicht die Arbeitslosigkeit.

  Verkehrswende


Strukturell verhält sich der Fundamentalist bei den Autos genauso: das Problem sind die Autos, nicht die Schadstoffe, der Feinstaub und das CO2, die aus dem Auspuff kommen. Demgemäß ist die einzig ‚richtige’ Zielsetzung: Weg mit dem Auto. Exakt dies wird unter "Verkehrswende" verstanden, nicht etwa der Übergang von schmutzigen Autos mit Verbrennungsmotor zu sauberen Autos mit Elektroantrieb. Hier, in dieser schwer durchschaubaren geistigen Verwirrung liegt wohl das tiefere Geheimnis, warum wir mit einer wirklichen Verkehrswende nicht vorankommen.

  Hamburg, London und New York eindeichen


Wenn wir mit einer wirklichen Energie- und Verkehrswende auch 70 Jahre warten, kann es tatsächlich zum Untergang der Menschheit kommen. Vielleicht kann man Hamburg, London und New York eindeichen oder ein Stück landeinwärts verlegen, aber was passiert, wenn auf der Erde keine Pflanzen mehr wachsen?

Georg Werckmeister - Leitartikel Nullemission Georg Werckmeister - Leitartikel Nullemission
Zahlreiche (125 bis 2010) Veröffentlichungen, vorwiegend über Datenschutz, Beschäftigungswirksame Innovation (Die Jobmaschine 1998), Erneuerbare Energien und Nachhaltige Mobilität.




  Von der Reduktion zur Null-Emission


Gastkommentar von Georg Werckmeister, bsm von der Solarmobil Zeitschrift Nr.66 September 2007 aus aktuellen Anlass Dezember 2009 eingefügt zu den Kommentaren von 2007.

Reduktion: Etwas weniger Verschmutzung
Wer sich in den letzten Monaten besonders um den Klimaschutz verdient machen wollte, forderte eine noch stärkere Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, nicht etwa nur zwanzig


Vollversorgung mit erneuerbarer Energie
Richtigerweise fordern deshalb mehrere Initiativen die hundertprozentige Versorgung mit Erneuerbaren Energien, darunter RegioSolar, EUROSOLAR und der Solarenergieförderverein


Die Wurzel: Der Fundamentalismus
Man kann – und muss – sich nun natürlich fragen, warum vor allem in der Umweltbewegung, in den Umweltverbänden, im Umweltbundesamt usw., bei all diesen ohne jeden Zweifel


Herumkurieren an Symptomen
Alternativen, die das Problem wirklich bewältigen, sind in dieser Weltsicht nur ein Herumkurieren an Symptomen. Solange noch Autos fahren, verlängern abgasfreie Autos nur


Objektives Bündnis zwischen (Alt)Industrie und Teilen der Umweltbewegung
Natürlich wird diese Fehlhaltung nach Kräften von den etablierten Verschmutzungsindustrien genutzt, geschürt und unterstützt, angefangen von der Autoindustrie, die mit den


Bundesregierung: 28 neue Kohlekraftwerke – sofort!
Obwohl die Klimakatastrophe in aller Munde ist und die Bundesregierung sich auf dem G8-Gipfel weltweit als Vorkämpfer dagegen geriert hat, sind im Innern – gegen jede Vernunft


Eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020
Einen qualitativen Sprung bedeutet demgegenüber die brandneue Forderung der GRÜNEN, die einen verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen fordern. Bis 2020 soll eine Million


Elektroautos
Nein: Die Alternativen stehen seit dem Beginn des Automobilzeitalters bereit. Schließlich waren die ersten Autos Elektroautos. General Motors hatte vor zehn Jahren ein




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