Reduktion: Etwas weniger VerschmutzungWer sich in den letzten Monaten besonders um den Klimaschutz verdient machen wollte, forderte eine noch stärkere Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, nicht etwa nur zwanzig Prozent bis 2020, sondern fünfzig Prozent bis 2050 oder früher, oder in einer anderen der zahlreichen Varianten. Die Kanzlerin nahm in Heiligendamm dieses Drängen auf und setzte sich dafür ein, dass weltweit überhaupt verbindliche Reduktionsziele gesetzt werden. Dass Bush sich unwillig darauf einliess und auch die Schwellenländer in diesen Prozess einbezogen sind, gilt als ein halber Erfolg.
China und Indien machen geltend, dass erst einmal die Industrieländer, die Hauptemittenten, die Verschmutzung senken sollten. Aber in den Schwellenländern geht es in erster Linie gar nicht um Reduktion, sondern um die Frage, welches Energiesystem sie aufbauen. Wer hier von Reduktion spricht, setzt stillschweigend voraus, dass ein (herkömmliches) schadstoff- und CO2-emittierendes System aufgebaut wird, das lediglich weniger Emissionen abgibt. Wenn diese Länder wie wir neue Kohlekraftwerke mit einem Wirkungsgrad von vielleicht 45 statt 33 Prozent bauen, wird die Erderwärmung nicht einmal verlangsamt.
Notwendig - und möglich ist dagegen, dass überall die Energie so erzeugt und umgewandelt wird, dass dabei gar keine CO2-Emissionen oder andere Schadstoffe entstehen. Mit Erneuerbaren Energien ist, das, wie man weiß, bei geringen Abweichungen möglich. Sie können bis zum Jahre 2020 die gesamte Stromversorgung abdecken. Das Potential der einzelnen Branchen der Erneuerbaren Energien ist für diesen Zeitraum:
|