Objektives Bündnis zwischen (Alt)Industrie und Teilen der UmweltbewegungNatürlich wird diese Fehlhaltung nach Kräften von den etablierten Verschmutzungsindustrien genutzt, geschürt und unterstützt, angefangen von der Autoindustrie, die mit den sehr begrüßenswerten Emissionsminderungen, zu der sie von der EU-Kommission gezwungen wurde, die Abkehr vom Verbrennungsmotor zu verhindern sucht. Einer ihrer krassesten Parteigänger im Umweltbundesamt hat es so formuliert: "Damit wird das, was hinten aus dem Auspuff kommt, sauberer sein als die Luft, die vorne angesaugt wird." Wir warten jetzt, dass er sich solch einen sauberen Dieselgenerator zur Stromerzeugung ins Wohnzimmer stellt. Ein anderer, besonders hartleibiger Vorkämpfer gegen das Elektromobil sitzt im VCD (Verkehrsclub Deutschland), dem Verkehrsverein der Umweltverbände (!) Bis Heute kommen Elektrofahrzeuge auf seiner Liste der umweltfreundlichen Autos nicht vor; nur ein Hybridauto hat es unlängst geschafft. Sonst aber herrscht der Grundtenor: Energiesparauto, Dreiliter-Auto, Einliter-Auto, aber bloß kein ZEV (Zero Emission Vehicle). Pervers, aber wahr.
Damit ist klar, so traurig, so dramatisch, so tragisch es ist: ein Teil unserer eigenen engsten Verbündeten blockiert den Weg zu einem sauberen, abgasfreien, CO2-freien Verkehrssystem. Dafür braucht man nicht einmal Bush oder Piëch. Als wir Anfang der 90er Jahre im Rhein-Main-Gebiet eine Aktion "Sonne statt Marmor" starten wollten, also als Außenverkleidung für Bankgebäude Solarpaneele statt Marmorplatten zum selben Preis, hielt uns ein führender Vertreter eines führenden Umweltverbandes entgegen. "Eine Mark in Energieeffizienz gesteckt bringt mehr für die CO2-Reduzierung als eure blöde Photovoltaik." Und ein anderer ebenso führender Repräsentant desselben Verbandes schleuderte mir bei anderer Gelegenheit entgegen: Das ist nicht die Energiewende, was Sie da fordern, die erneuerbaren Energien; Energiewende ist, wenn wir endlich mit dem Energiesparen anfangen!
So sind wir nicht in der Lage, die Kräfte zu bündeln und zusammenzufassen, die erforderlich wären, um den grundlegenden Wandel von der schmutzigen zur sauberen Energie zu formulieren und durchzusetzen, ob im Verkehr oder in der Stromversorgung. Auch hier stehen ja die Verfechter der etwas effizienteren Kohlekraftwerke in einem objektiven Bündnis mit den Effizienzstrategen in der Umweltbewegung. |