ÖVP ÖkostromMinister Bartenstein meint Klima- und Energiepolitik haben höchste Priorität. Deswegen soll die Ökostromförderung von 2 EUR auf 3 EUR pro Jahr und Österreicher erhöht werden.
Im 19. Jahrhundert waren die führenden Industrienationen bestenfalls auf den wirtschaftlichen Niveau von besseren Entwicklungsländern. Trotz dieser schlechten Voraussetzungen hat man damals bis zu 7% BIP für einen schnellen Ausbau der Eisenbahn investiert. Die damalige Hauptsorge: wenn der böse Nachbar mit der Eisenbahn schneller fertig wird, könnte er blitzschnell seine Armee an die Grenze transportieren. Also musste man mindestens so schnell die Eisenbahn bauen wie alle bösen Nachbarn.
Heute steht die Menschheit einen viel ernsteren Problem gegenüber, dem durch Treibhausgase verursachten Klimawandel. Ein schneller und radikaler Umstieg auf erneuerbare Energie wäre erforderlich. Was kann eine Volkswirtschaft in einer solche Notsituation leisten? Im Kampf Demokratie gegen Nazi Deutschland erreichte das US Militärbudget 1944 den Rekord von 37,8% BIP.
2006 war das BIP 322 Milliarden Dollar. Aufgeteilt auf 8.316.000 Einwohner $38.720. 7% davon wären $2710. Rund 2000.-EUR pro Einwohner und Jahr sollten für den Klimaschutz investiert werden. Thermischen Sanierung von Häusern, Optimierung von Industrieanlagen, Anreizprogramm für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybridfahrzeuge, Ausbau der erneuerbaren Energie. Von den 2000.-EUR pro Jahr und Einwohner sollten für die Ökostromförderung 300.-EUR bestimmt sein. Dies würde mit Bartensteins Aussage "höchste Priorität" übereinstimmen. Doch laut Bartenstein bedeutet höchste Priorität eine Anhebung von 2.-EUR auf 3.-EUR pro Österreicher und Jahr. Das wäre für Nepal eine herausragende Leistung. Nepal hat $322 BIP pro Einwohner. Aber das BIP pro Österreicher ist 120 mal höher. |