Öl doppelt so teuerSeit jahrtausenden das selbe Spiel. Armer Bauer bekommt von reichen Grundbesitzer einen Kredit. Dem reichen Grundbesitzer gehört so bald das ganze Land.
Dem armen Bauern fehlt entscheidendes zum Überleben. Ein Kredit muss her. Der reiche Großgrundbesitzer gewährt den Kredit. Bald kann der arme Bauer dir Rückzahlung nicht mehr bedienen. Er muss sein Land verkaufen und wird zum Knecht des Großgrundbesitzers. Soweit ein Vorgang der seit jahrtausenden überall auf der Welt zu beobachten ist. Da ist so ein armer Industriestaat, ihm fehlt entscheidendes fürs Wirtschaftswachstum: Energie. Er geht zum Ölscheich und kauft Energie ein. Nachdem sich der Ölscheich einen Palast gebaut hat und sein Volk mit Geld ruhig gestellt hat beginnt er zu investieren. Aktien einkaufen, Firmen einkaufen. Was dem Großgrundbesitzer der Schuldschein des armen Bauern ist, das ist dem Ölscheich der Shareholdervalue und die Dividende. Nach einigen Jahrzehnten können die Dividenenzahlunge bereits die Höhe der Kosten für den Ölimport übersteigen. Für den armen Industriestaat ist dann das Öl praktisch doppelt so teuer geworden. Einmal muss das Öl bezahlt werden, dann müssen die ganzen Dividenden bezahlt werden für all die Aktien die der Öllieferant gekauft hat.
Dem armen Bauern haben vielleicht nur ein bisschen Saatgut gefehlt, das Holz einen Stall zu bauen, Vieh kaufen weil der eigene Bestand bei einer Seuche eingeangen ist. Ganz anders ist es bei dem armen Industriestaat. Da ist es nicht Not und Überlebenskampf der in die Knechtschaft führt, sondern purer Jux und Tollerei. Da werden unglaubliche Mengen von Öl für primitive Pfuschtechnik vergeudet. Millionen Arbeitslose stehen Rentabilitätsberechnungen gegenüber, dass eine thermische Sanierung soviel teure menschliche Arbeitskraft kostet, dass es billiger ist weiter Öl zu vergeuden. |