Kernfusion JET und ITERKennzahlen von der Energiebilanz durchleuchtet. Was bunte Hochglanzprospekte an die verantwortlchen Politiker verschweigen, aber sehr leicht nachvollziehbar ist.Jubelmeldung, JET hätte ein Fusionsfeuer entzündet, was bereits 90% der Energie geliefert hat, welche vorher zum Aufheizen des Plasmas hinein gesteckt wurde. Mit ITER wird man endlich eine positive Energiebilanz erreichen. Dafür werden fast 10 Milliarden EUR an Forschungsgelder investiert, die dann natürlich woanders fehlen.
Stellen wir uns mal vor ITER würde statt einer 1:0,9 eine 1:5 Bilanz schaffen. Wäre dies das Ende unserer Energiesorgen? Nein, weit gefehlt, auch 1:5 wäre eine absolute Katastrophe, ein Ding was als Kraftwerk wegen der Abwärme völlig unbrauchbar wäre.
Der Trick dabei ist, dass zuerst hochwertige elektrische Energie investiert werden muss, aber nur minderwertige thermische Energie geerntet wird. Hinter der Kernfusion ist das, was schon seit über 100 Jahren Stand der Technik in kalorischen Kraftwerken ist: eine ganz simple Dampfmaschine. Mit dieser Dampfmaschine wird die thermische Energie aus dem Reaktor in Strom umgewandelt. Bei normalen Atomkraftwerken rechnet man mit 35% Wirkungsgrad thermische Energie in elektrische umzuwandeln. Die laufen aber kontinuierlich. Hier aber geht es um einen Zyklus Reaktor laden, zünden, Vakuum herstellen und alles wieder von vorne. Nehmen wir mal dafür optimistisch 30%. Damit sehe eine 1:5 Bilanz so aus: ich investiere 100 Einheiten Strom um das Plasma zu zünden. ich bekomme daraus 500 Einheiten Wärme. Aus den 500 Einheiten Wärme werden 150 Einheiten Strom erzeugt. Doch um den Reaktor nochmals zu zünden, kann ich nur 50 Einheiten Strom ins Netz liefern, weil 100 brauche ich ja zum Investieren in die nächste Zündung. |